Netzwerk Demenz MYK besuchte Demenzdorf „De Hogeweyk“

Kürzlich fuhren zahlreiche Mitglieder vom Netzwerk Demenz Mayen-Koblenz ins niederländische Weesp bei Amsterdam, um das dortige Demenzdorf „De Hogeweyk“ zu besichtigen. Bei diesem zirka 15.000 Quadratmeter großen Dorf, das einzigartig in Europa sein dürfte, handelt es sich um ein geschlossenes Wohnquartier, in dem ausschließlich demente Menschen leben. Neben den Wohneinheiten, die sich am bisherigen Lebensstil ihrer Bewohner orientieren, verfügt das Demenzdorf über viele weitere Angebote und Einrichtungen wie etwa einen Supermarkt, ein Café, eine Bäckerei

Nach dem Empfang durch die Einrichtungsmanagerin und dem Mittagessen im Restaurant des Dorfes erhielten die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, alles Fachkräfte aus der Altenhilfe und des Gesundheitswesens, eine ausführliche Einführung in die Konzeption und das Pflegeverständnis des Demenzdorfes. Anschließend fanden die Führungen durch „De Hogeweyk“ statt. Dabei fiel auf, dass die landestypische Architektur des 19 Millionen Euro teuren Gebäudekomplexes ganz an den Bedürfnissen der rund 150 Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet ist. Stolperfallen wie Stufen fehlen und alle Wege sind so angelegt, dass den dementen Menschen die Orientierung leichter fällt. Insgesamt 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 130 Ehrenamtliche kümmern sich um die Belange der dort lebenden Menschen und assistieren dort, wo Pflege und Betreuung erforderlich sind.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Netzwerk Demenz waren derart von “De Hogeweyk” beeindruckt, dass bereits auf der Heimfahrt diskutiert wurde, ob ähnliche Wohnformen für Menschen mit Demenz auch in Rheinland-Pfalz realisierbar und gewollt sind.

Das Netzwerk Demenz Mayen-Koblenz wird sich auch weiterhin intensiv mit diesem Themenkomplex auseinandersetzen. So sind z.B. weitere Exkursionen zu innovativen Wohnformen für Menschen mit Demenz geplant. Außerdem wird es im Frühjahr 2015 im Landkreis Mayen-Koblenz eine große Fachtagung zum Thema “Wohnen und Leben mit Demenz” geben.

Text: Olaf Spohr

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 1. Exkursion am 29. April 2014

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 2. Exkursion am 24. Juni 2014